Warum werden Futtermittel kontrolliert? Und wer kontrolliert wie? Futtermittel sind ein Teil der Lebensmittelkette und unterliegen deshalb auch hohen Qualitätskontrollen. Damit gewährleisten die Hersteller, dass die Produkte eine gleichbleibend gute Qualität – vom Landwirt bis zur Ladentheke zum fertigen Produkt – haben können.
Linda Köberle erklärt im Video, wie sich die Kontrollen zusammensetzen.
Kontrollen sind wichtig
Wie bei Lebensmitteln haben Qualität und Sicherheit bei der Verwendung von Futtermitteln eine zentrale Bedeutung. Dazu ist es erforderlich, umfangreiche Kontrollen durchzuführen, um immer wieder zu testen, wie es darum steht. Denn das Futter ist die erste Stufe in der Kette bei der Erzeugung von tierischen Lebensmitteln, wie Fleisch, Milch, Eier.
Futtermittel werden aus vielen verschiedenen Erzeugnissen der Landwirtschaft und der Ernährungsindustrie hergestellt, so dass man nicht von immer gleichbleibenden Eigenschaften ausgehen kann. Von daher müssen Rohwaren beispielsweise auf ihren Feuchtigkeitsgehalt oder Nährstoffgehalte untersucht werden.
Darüber hinaus ist es wichtig, die Futterbestandteile auf Stoffe zu untersuchen, die nicht erwünscht sind oder festgelegte Grenzwerte (Höchstwerte) nicht überschreiten dürfen (z. B. Schadstoffe oder so genannte unerwünschte Stoffe).
Für die deutschen Futterhersteller existiert ein enges Netz
- aus behördlichen Kontrollen und darüber hinaus
- aus unternehmenseigenen Kontrollen.
Die Durchführung von Eigenkontrollen wird zusätzlich im Rahmen von Qualitätsmanagementsystemen von externen Kontrollinstituten überprüft. Dies sind risikoorientierte Kontrollsysteme. Risikoorientierung bedeutet dabei, die Häufigkeit der Kontrollen nach Herstellungsverfahren und Bezugswegen festzulegen. Produkte, in denen bestimmte Schadstoffe auftreten können, werden besonders intensiv kontrolliert.
Zunächst ist jedes Unternehmen für seine abgegebene Ware verantwortlich. Jeder, der Futter (Einzel-/Mischfutter, Zusatzstoff, Vormischung) herstellt, liefert oder damit handelt, muss dafür sorgen, dass das Produkt den Qualitätsansprüchen und gesetzlichen Vorgaben entspricht.
In Mischfutterunternehmen werden zusätzlich beim Eingang der Rohwaren Stichproben gezogen und untersucht, um die verantwortliche Produktion der jeweiligen Vorstufe zu kontrollieren. Dies erfolgt nach dem so genannten HACCP-System (Hazard Analysis and Critical Control Points, Gefahrenanalyse). Dabei werden möglicherweise kritische Punkte beim Herstellungsprozess und im Warenfluss gezielt überwacht. Die Einhaltung dieser eigenen Kontrollsystematik wird wiederum aufgrund von europäischen Vorschriften durch die Futtermittelüberwachungsbehörden der Bundesländer kontrolliert.
Die Futterindustrie ist fester Bestandteil der Lebensmittelkette im QS-System (QS Qualität und Sicherheit GmbH, www.q-s.de). Das QS-System gibt für alle Futterhersteller ein Mindestmaß an Untersuchungen vor. Die Untersuchungsergebnisse dieser Eigenkontrollen werden im QS-System in einer Datenbank gesammelt und ausgewertet.